fbpx
Wie gayfriendly ist Japan?
Beschriftung einer Bahnhofs-Toilette in Kagoshima

Wie gayfriendly ist Japan als Reiseland?

Als Schwuler reist sich in Japan entspannt und gayfriendly. Das durfte ich als Gruppenguide einer Reisegruppe schwuler Männer von Pink Alpine eindrücklich erfahren. Japan als Reiseziel steht bei Vielen oben auf der Bucketlist. In diesem Reisebericht zu Japan stelle ich dir ausgewählte Highlights aber auch einige kritische Anmerkungen zum «Land des Lächelns» vor:

Gayfriendly Reisen in Japan

In Japan wird für den Reisenden vorausschauend geplant, organisiert und unterstützt. Auch wenn man sprachlich an seine Grenzen kommt, ist stets schon der nächste Schritt eingeleitet oder es steht sofort jemand hilfsbereit zur Seite. Die Freundlichkeit gepaart mit einer Hochform der Diskretion ist gleich bei der Ankunft augenfällig. Auch bei Grossandrang sind die Einreiseformalitäten effizient und mit einigen Lächeln abgeschlossen, wie man sie kaum von einem anderen Land kennt. In Japan ist Prozessmanagement grossgeschrieben. Es ist alles dokumentiert und die Abläufe sind entsprechend standardisiert. Spontanität ist in Japan nicht unbedingt gefragt. Und es werden auch noch auffällig oft Uniformen oder andere Statussymbole gezeigt. Als schwuler Mann wird man generell hilfsbereit und freundlich aber auch gewissermassen distanziert überall in Japan willkommen geheissen.

Gay Rechte in Japan

Gay Männer reisen in Japan unbeschwert und ohne Einschränkungen. Das würden sicherlich viele Schwule bestätigen. Anders sieht es aus, für Personen aus der Queer Community, die ständig in Japan leben. Denn gleichgeschlechtliche Partnerschaften werden leider in Japan noch nicht anerkannt. Es gibt zwar Antidiskriminierungsgesetz in Japan. Aber in Bezug auf die Öffnung der Ehe hat dies bisher noch keine durschlagende Wirkung. Japan ist der einzige G7-Staat, in dem Homosexuelle nicht heiraten dürfen. Ein Gericht in Tokio sieht darin keinen Verstoss gegen die Verfassung. Die LGBTQ-Community rückt seit einiger Zeit verstärkt in das öffentliche Bewusstsein – auch wenn viele Japanerinnen und Japaner ihre sexuelle Orientierung oder ihre Geschlechtsidentität aus Angst vor Diskriminierung geheim halten. Eingetragene Partnerschaften werden inzwischen von einigen Gemeinden anerkannt. Diese sind zwar rechtlich nicht bindend. Sie sollen jedoch dazu beitragen, Diskriminierungen wie zum Beispiel beim Besuch des Partners oder der Partnerin im Krankenhaus oder bei der Wohnungssuche zu vermeiden.

Homosexualität ist im öffentlichen Raum praktisch nicht sichtbar

Japan küsst man sich nicht öffentlich oder geht Hand in Hand durch die Strassen. Das gilt für alle Paare. Homosexualität ist im öffentlichen Raum praktisch nicht sichtbar. Die meisten Schwulen sind nur wenigen Leuten gegenüber «geoutet» und treten am Arbeitsplatz und im weiteren Bekanntenkreis oft straight auf. Wenn es in Japan wenig sichtbare LGBTQ+ Communities gibt, dann liegt das nicht an einer moralischen Verurteilung durch die Gesellschaft oder einer schwulen- und lesbenfeindlichen Tradition. Historisch gesehen waren sexuelle Beziehungen zwischen Männern nachweislich seit der Heian-Zeit (9-12. Jh.) völlig üblich und akzeptiert (Quelle: japan.travel.jp).

LGBTQ+ in japanischen Mangas

Romantische Beziehungen zwischen androgynen jungen Männern werden häufig in moderne Mangas übernommen. Auch in der Literatur und Kunst werden Beziehungen unter Männer oft ähnlich beschrieben.

HIER findest du die nächste Japan Reisen von Pink Alpine.

Osaka, 26. Mai 2023 // Autor: René Böhlen

Kommentare

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert